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6.5.23 Lappland


Lappland (in der Sprache der Ureinwohner heißt ihr Siedlungsgebiet „Sápmi“) ist allgemein gesagt der Teil Skandinaviens, der nördlich des Polarkreises liegt. Die historische Provinz Lappland grenzt im Westen an Norwegen, im Norden und Osten an Finnland, im Südosten an Norrbotten und im Süden an Jämtland. Sie bildet den Norden der heutigen Provinzen Norrbottens län und Västerbottens län. Die größten Orte sind Kiruna und Gällivare. Geschichtlich gesehen war Lappland flächenmäßig im 17. Jahrhundert noch größer. Weite Teile der norwegischen Finnmark gehörten bis 1826, als die Grenze zwischen Russland und Norwegen gezogen wurde, zu Schweden. Der südliche Teil Lapplands gehörte schon immer zu Schweden bis 1809 Finnland an Russland abgetreten und die heutige Grenze gezogen wurde. Wir möchten an dieser Stelle auf den Konflikt der Ureinwohner hinweisen. Die Sami (Selbstbezeichnung: Samit oder Samek in der Bedeutung „Sumpfleute“) sind ein Volk mit sehr alter Geschichte (Hypothese: Einwanderung von eurasischen Menschen zwischen 10.000 und 5.000 v.Chr.), und immer wieder kämpften und kämpfen sie um Anerkennung, mit kleinen Teilerfolgen. Bis zum heutigen Tag. Wer sich für diesen Teil der schwedischen Geschichte interessiert, der findet zahlreiche Publikationen, auch im Internet. Und wer dieses angelesene Wissen noch beleben möchte, findet an historischen Stätten ausführliches Anschauungsmaterial. Die sehr dünn besiedelte Fjäll-Landschaft steigt von Ost nach West allmählich an und erreicht an der schwedisch-norwegischen Grenze Höhen von über 2.000 Metern. Hier liegt auch der mit 2.111 m höchste Berg Schwedens, der Kebnekaise (bekannt auch durch das Buch „Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen“ von der schwedischen Autorin Selma Lagerlöf). Das schwedische Weltnatur und -kulturerbe Laponia ist ein mit 9.400 km² geschütztes Gebiet, das ein Teil von Europas größter, weitgehend unbeeinflusster Wildnis ist. Zum Welterbe gehören die Naturparks Muddus, Sarek, Padjelanta und Stora Sjöfallet, sowie die Naturreservate Sjaunja, Stubba, Sulitelma, Tjuoltadalen und Rapadalen. Laponia umfasst Gebirgszüge, Gletscher, Hochmoore, Urwälder sowie große Gebirgsseen und Flüsse. Darüber hinaus gibt es eine reiche Tier- und Pflanzenwelt mit sehr vielen bedrohten Arten.

Links:
Umeå Kommun
Lycksele Kommun
Jokkmokk Touristinformation
Kiruna Kommun
Kiruna Lappland
Ajtte Samemuseum
Solberget Wildnisdorf 


6.5.24 Västerbotten


Die historische Provinz Västerbotten liegt im Norden Schwedens und grenzt im Norden an Norrbotten, im Osten an die Ostsee, im Süden an Ångermanland und im Westen an Lappland. Västerbotten gehört Ganz und von Lappland der südliche Teil zur Verwaltungsprovinz Västerbottens Län mit dem Verwaltungssitz in Umeå. Die Besiedlung begann etwa vor 9.000 Jahren und die Bevölkerung ernährte sich von der Jagd; auf dem Land ging man auf Elche und Kleinwild, im Wasser auf Fische und Robben. Land- und Forstwirtschaft sind heute nicht mehr von großer Bedeutung für die Provinz, dafür aber die traditionelle holzverarbeitende Industrie und die Zellstoff- und Papierindustrie. Västerbotten liegt an der Ostseeküste und hat somit Anteil an der Küstenebene, die etwa 10 bis 20 Kilometer breit ist. Nach Westen hin steigt das Land stufenweise auf eine Höhe bis zu 300 m, einzelne Erhebungen erreichen Höhen von bis zu 500 m. Viele Flüsse durchziehen die Provinz und der Größte ist der Umeälv. Umeå  liegt auf der Strecke des „Blå Vägen“ (Blauer Weg), der in Nessna am Atlantik in Norwegen beginnt und in Petrosawodsk in Russland endet. Diese touristische Route hat ihren Namen wegen ihrer Lage an den vielen Flüssen, Seen und sogar durch die Ostsee (mit der Fähre von Umeå nach Vaasa in Finnland) erhalten. Von Umeå aus fährt ein Bus mit dem Namen Blå Vägen bis nach Mo i Rana in Norwegen.

Links:
Västerbotten
Västerbotten direkt
Södra Lappland
Visitumeå


6.5.25 Norrbotten


Die historische Provinz Norrbotten liegt im Norden Schwedens und grenzt im Norden und Osten an Finnland, im Süden an Västerbotten und im Westen an Lappland. Die heutige Provinz Norrbottens län umfasst die historische Provinz und den nördlichen Teil Lapplands mit dem Verwaltungssitz in Luleå. Mit 23,5% der schwedischen Staatsfläche ist Norrbottens län etwa so groß wie Bayern und Baden-Württemberg zusammen. Die Historie ist in etwa die gleiche wie in Västerbottens län, nämlich die Besiedlung nach der letzten Eiszeit vor etwa 9.000 Jahren durch Fischer und Jäger. Die Rentierzucht begann erst um Christi Geburt und eine bäuerliche Kultur entstand um das Jahr 1000. Im 19. Jh. schrumpfte die Landwirtschaft durch die Flucht der Bevölkerung in die Küstenstädte, denn dort sorgte die Industrialisierung für das Einkommen der Bevölkerung. Forstwirtschaft und holzverarbeitende Industrie gewannen an Bedeutung und im 20. Jh. bekam die Provinz einen ordentlichen Industrialisierungsschub. Die Eisenbahnstrecke Stockholm-Boden und von dort über Kiruna nach Narvik (Erzeisenbahn) machte die Stadt Boden zum wichtigen Verkehrsknotenpunkt. Heute gibt es entlang der Küste Stahlwerke, Zellstofffabriken und Sägewerke. Norrbotten erstreckt sich von Piteå längs der Ostseeküste nach Norden. Weitere große Städte von Süd nach Nord sind Luleå, Kalix und Haparanda. Norrbotten liegt zum größten Teil in einer Küstenebene und umfasst auch die beiden Flusstäler des Kalix- und Torneälven im Norden. Die höchste Erhebung ist der Vitberget mit 594 m bei Vidsel im westlichen Landesteil. Der Küste vorgelagert ist ein teilweise 40 km breiter Schärengürtel.

Links:
Norrbotten.se
Welcome to Norrbotten
Luleå Kommun
Swedish Lapland
Hearth of Lapland


Ausführlichere Informationen über Schweden gibt es in unserem Infoblatt Nr.6 das Sie kostenlos downloaden können!

>> zum Downloaden!









 

6.6 Bevölkerung


Schweden ist ein Land mit 9,25 Mio. Einwohnern und damit für skandinavische Verhältnisse dicht besiedelt. Nach mehreren Zuwanderungswellen ist heute jeder 20., der in Schweden lebt Ausländer. Die stärkste Gruppe stellen hier mit rund 100.000 Einwanderern die Finnen. Der Norden des Landes wird auch noch heute wie schon seit mehreren Tausend Jahren von den Ureinwohnern, den Sami (bedeutet Sumpfvolk) besiedelt. Die Sami stellen heute mit ca. 20.000 auf schwedischer Seite eine Minderheit.

Links:
Svenska Institutet 


 6.7 Geschichte


Die Besiedelung des Landes begann erst 12.000 v. Chr. Ab 8.000 v. Chr. wurde das ganze Land nach und nach durch Stämme, die von der Jagd und vom Fischfang lebten besiedelt. Es gibt in ganz Schweden unzählige Funde und Gräber aus dieser Zeit.

Wikingerzeit
Die Wikingerzeit vom Jahr 800 bis 1050 ist dann von einer starken Ausweitung geprägt. Die Wikingerstreifzüge waren nicht nur Raubzüge, sondern man trieb Handel entlang der Ostseeküsten.

Christianisierung
Ab dem 11. Jahrhundert begann die Christianisierung, wobei sich die nordischen Gottheiten allerdings noch über 100 Jahre hielten. Im Jahr 1164 bekam Schweden dann seinen ersten Erzbischof.

Gründung des Königreichs
Im 12. Jahrhundert tobten dann unerbitterliche Kämpfe um die weltliche Vorherrschaft. In dieser Zeit wechselten mehrfach die Könige. Erst im 13. Jahrhundert gewann der König stärkeren Einfluss und konnte seine Macht festigen.

Hansezeit
Vom 14. bis ins 16. Jahrhundert zur Zeit der Hanse wuchs der Handel mit Deutschland. In dieser Zeit der Hansevorherrschaft wurden viele Städte an der Ostseeküste gegründet.

Wasazeit
Von 1523 bis 1560 in der Regierungszeit Gustav Wasas wurden dann die Grundlagen des schwedischen Nationalstaats gelegt. Die Verwaltung wurde nach deutschem Vorbild organisiert und die Macht auf den König konzentriert. 1634 gelang es dem Hochadel eine neue Regierungsform durchzusetzen, die die Macht den Regierungsbehörden übertrug.

Schweden Heute
Im Jahr 1991 hat Schweden die Vollmitgliedschaft in der Europäischen Gemeinschaft beantragt,  und ist seit einer Volksabstimmung im Jahr 1995 Mitglied der Europäischen Union. Schweden hat seit 1814 an keinen Kriegen mehr teilgenommen.

Links:
Svenska Institutet 


6.8 Kultur


Heute sind die wichtigsten Exportgüter Schwedens seine Kultur und Modernität. Design, Musik, Kunst und Literatur genießen weltweit ein hohes Ansehen.

Religion
Die schwedische Kirche ist eine evangelisch-lutherische Kirche und ging hervor aus der Staatskirche Schwedens. Im Jahr 829 kam nachweislich ein Missionar namens Ansgar auf schwedisches Gebiet. Allerdings kamen auch schon die Wikinger auf ihren Streifzügen mit der christlichen Lehre in Berührung. Im Jahr 1164 gab es den ersten Bischofsitz in Uppsala. Der erste König, der dann vom Bischof gekrönt wurde, war Erik Knutsson im Jahr 1210, was zur Verbindung von Kirche und Staat führte. Kirchenoberhaupt war zwar auch in Schweden der König, der hatte allerdings nie eine solche Macht wie die deutschen Landesfürsten. Heute hat man in Schweden keine Staatskirche mehr, es wurde im Jahr 2000 die Trennung zwischen Kirche und Staat vollzogen.

Musik
Zu dem Thema Musik fällt auf, dass es sehr viele erfolgreiche Künstler aus Schweden gibt. Einige Beispiele hierzu sind: ABBA, die Cardigans, Mando Diao, Rednex, Ace of Base und Roxette.  Trotz der geringen Einwohnerzahl hat Schweden einen festen Platz im Musikbusiness und ist heute einer der größten Musikexporteure der Welt.

Literatur
Zum Thema Literatur. Fast jeder kennt Bücher wie Pippi Langstrumpf, Michel aus Lönneberga, Ronja Räubertochter, Madita, Mio oder Kalle Blomquist von der Schriftstellerin Astrid Lindgren. Oder „Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen“ von Selma Lagerlöf. Gerade in den letzten Jahren aktuell sind die Werke des Schriftstellers und Theaterregisseurs Henning Mankell, der durch seine Kriminalromane mit der Hauptfigur Kommissar Kurt Wallander in Deutschland Bekanntheit erlangte.

Sport
Unter den sportlichen Highlights wäre auf jeden Fall der Wasa Lauf zu nennen. Dies ist eine Skilanglaufveranstaltung, die jährlich am ersten Märzwochenende in Dalarna ausgetragen wird und über eine Distanz von 90 km von Sälen nach Mora führt. Die Bestzeit liegt übrigens bei 3.39 Stunden. Bekannte Namen aus dem Tennis sind Björn Borg und Mats Wilander, die mehrfach Wimbledon, Grand-Slam Turniere und den Davis Cup gewinnen konnten. Aus der Leichtathletik ist auf jeden Fall Carolina Klüft zu nennen, die im Fünfkampf, Weitsprung und Dreisprung WM- und EM-Titel erringen konnte und im Siebenkampf Olympiasiegerin wurde.

Schwedische Küche
Die traditionelle schwedische Küche ist geprägt von Brot, Wurst, Käse, Fisch, Hackfleisch und Wild wie Rentier- und Elchfleisch. Zudem gibt es viele Süßspeisen und Backwaren. Beeren, Pilze, Kräuter und Gewürze werden von der Bevölkerung auch sehr geschätzt. Neben traditionellen Gerichten schätzen die Schweden sehr die internationale Küche, insbesondere asiatische, italienische und amerikanische Restaurants findet man häufig.
 

 


Links:
Auswärtiges Amt
Europa auf einen Blick
Visit Sweden
Sweden.se 


6.9 Jedermannsrecht


Das Recht der Bevölkerung auf Nutzung der freien Natur besteht seit vielen hundert Jahren. Dadurch war es möglich sich zu Fuß, zu Pferde oder zu Wasser von einem Ort zum anderen fortzubewegen und dabei den Grundbesitz anderer Personen zu überqueren. Bei einem solchen Aufenthalt konnte man eine Nacht an einem Ort übernachten, ein Feuer anzünden, wobei jedoch nur auf dem Boden liegende Zweige verwendet werden durften. Für eine Mahlzeit durfte man wildwachsende Beeren pflücken und Pilze sammeln.

Dieses einzigartige Recht ist bis heute erhalten geblieben und gibt uns die Möglichkeit, uns frei in unserer herrlichen Natur bewegen zu können. Aber dieses Recht erlegt allen, die sich in freier Natur aufhalten und fortbewegen, auch Pflichten auf. Es fordert Rücksichtnahme gegenüber allen, die dort wohnen oder sich gleichzeitig mit uns dort aufhalten, gegenüber allen Tieren, Pflanzen und Bäumen. Das ist besonders wichtig im Frühjahr und Vorsommer, wenn die Tiere Junge bekommen haben.

Das Jedermannsrecht kann in einigen wenigen Worten zusammengefasst werden: "Schauen, ohne gesehen zu werden, lauschen, ohne gehört zu werden, und keine Spuren hinterlassen". Folgt man dieser Regel, kommt man weder mit der Tierwelt, der Natur, noch anderen Menschen in Konflikt.

Erlaubt ist..
► ein geschlossenes Gatter zu einem Feld oder einer Wiese für kurze Zeit zu öffnen, wenn es nach der Benutzung sofort wieder geschlossen wird.
► ein Zelt eine Nacht an einem Ort aufzustellen, wenn niemand gestört wird. Zeltet man mehrere Nächte, ist die Erlaubnis des Grundeigentümers einzuholen.
► sich über Grundstücke und Gewässer anderer Personen zu Fuß oder zu Wasser fortzubewegen.
► an Land zu gehen, ein Boot, Floß oder ähnliches festzumachen, aber nicht in der Nähe von Wohn- oder Ferienhäusern.
► ein Feuer anzuzünden, wenn dies nicht verboten ist und keine Ausbreitungsgefahr besteht. Es sind nur auf dem Boden liegende Zweige zu verwenden. Man muss sich selbst informieren, ob das Anzünden von Feuer verboten ist, und hat dafür Sorge zu tragen, dass das Feuer vollständig gelöscht wird.
► Beeren und Blumen zu pflücken, Pilze zu sammeln. Pflanzen unter Naturschutz dürfen nicht gepflückt werden. Man muss sich selbst darüber informieren, um welche Pflanzen es sich handelt.
► zu angeln, aber normalerweise ist eine Angelkarte erforderlich. Man muss sich selbst über die entsprechenden Bestimmungen informieren.

Nicht erlaubt ist..
► Getreide auf Äckern und Schonungen zu beschädigen, Bäume und Sträucher zu fällen oder zu beschädigen.
► sich auf dem Grundstück anderer fortzubewegen oder aufzuhalten. Das Grundstück braucht nicht eingezäunt zu sein, sondern gehört zu einem Wohnhaus oder Ferienhaus. Das gilt auch, wenn sich dort keine Personen aufhalten.
► Gatter geöffnet zu hinterlassen, so dass das Vieh die Weide verlassen kann.
► auf der Erde liegendes abgesägtes und zerkleinertes Holz einzusammeln, da dies der Grundbesitzer wahrscheinlich zur eigenen Verwendung vorbereitet hat.
► in der Nähe von Wohn- oder Ferienhäusern ohne Erlaubnis zu zelten, auch wenn sich dort zum aktuellen Zeitpunkt niemand aufhält.
► mehrere Tage ohne Erlaubnis des Grundeigentümers am gleichen Ort zu zelten. Gruppen dürfen nur mit Erlaubnis des Grundeigentümers zelten.
► an einer Anlegestelle oder einem Strand, in der Nähe von Wohn- oder Ferienhäusern an Land zu gehen, ungeachtet dessen, ob sich dort jemand zum aktuellen Zeitpunkt aufhält oder nicht.
► in ausgeschilderten Vogelschutzgebieten und ähnlichem an Land zu gehen.
► auf einem Felsen oder einer Klippe ein Feuer anzuzünden, da bleibende Schäden durch Risse oder Spalten entstehen können.
► Beeren, Pilze und ähnliches auf Grundstücken anderer oder in Gärten zu sammeln, auch nicht in der Nähe von Wohn- oder Ferienhäusern, weil die Früchte angebaut sein können. Sie werden dann als Dieb betrachtet!
► zu jagen, Vogelnester oder Vogeleier zu sammeln.
► Abfall in der Natur zu hinterlassen. Das ist strafbar! Abfall ist mitzunehmen. Bleibt eine Tüte im Wald liegen, wird sie von Tieren zerrissen und verunreinigt Wald und Flur. Glas, Dosen und Kunststoff können Menschen und Tiere verletzen. Es ist auch verboten, Abfall einzugraben. Toilettenpapier und Exkremente sind unbedingt einzugraben. Nehmen Sie deshalb immer einen Spaten mit!

Gruppen
Das Jedermannsrecht gilt nicht für eine Gruppe von Menschen. Deshalb müssen sich Gruppen, die sich in der freien Natur fortbewegen, besonders rücksichtsvoll verhalten. Gruppen sind immer sichtbarer und geräuschvoller als Einzelpersonen!
In der Regel ist die Erlaubnis des Grundeigentümers für die Übernachtung einer Gruppe notwendig. Die Auswahl des Übernachtungsortes ist sehr sorgfältig zu treffen, damit niemand gestört wird und die Natur keinerlei Schaden nimmt.

Kraftfahrzeuge
Das Jedermannsrecht gilt nicht für Kraftfahrzeuge. Hierzu gehören Personenkraftwagen, Motorräder, Mopeds, Wohnwagen und Wohnmobile. Man kann sich demzufolge nicht auf das Jedermannsrecht berufen, wenn man anhält und mit einem Wohnwagen oder Wohnmobil übernachten will. Er ist auch verboten, mit Kraftfahrzeugen von der Straße ins Gelände abzubiegen. Das ist besonders wichtig, wenn man zu einem Gewässer gelangen will, um Kanus, Boote, oder ähnliches abzuladen.
 

Das hier beschriebene Jedermannsrecht (Allemansrätten) stellt nur eine Zusammenfassung des Gesamtwerks dar. Wenn Sie sich für das komplette Werk interessieren, benutzen Sie bitte den Link um auf die offizielle schwedische Seite zu gelangen.

Links:
Allemansrätten
 


6.10 Feste u. Bräuche


Schwedische Feiertage haben häufig sehr alte Wurzeln, manche wurden von deutschen Kaufleuten ins Land gebracht, andere von der protestantischen Kirche. Manche Sitten und Gebräuche sind so alt, dass ihr Ursprung überhaupt nicht mehr bekannt ist. Man feiert sie aber trotzdem.

Viele Bräuche in Schweden hängen mit dem Verlauf der Jahreszeiten zusammen. Man feiert Mittsommer mit einer Intensität, die nur einem Volk möglich ist, das gerade wieder einmal einen langen Winter durchlebt hat. Andere Bräuche sind mit dem bäuerlichen Jahr verbunden, an die Frühjahrsbestellung, die Jagd- und Fischsaison und die Erntezeit.

Mit den Einwanderungswellen kamen neue Traditionen und Gebräuche hinzu. Der Valentinstag und Halloween, die beide in den USA regelmäßig  gefeiert werden, finden inzwischen, mit gewissen Abwandlungen, auch in Schweden Beachtung. Der schwedische Weihnachtsmann ist deutsch, aber viele Schweden glauben dennoch an ihn. Lucia war eine sizilianische Heilige, und die Martinsgans ist nach einem fränkischen Bischof benannt. Das tut dem Erlebnis aber keinen Abbruch.

Die meisten Feste feiert man zuhause in der Familie, eine Ausnahme bildet das Mittsommernachtsfest. Da wollen die Schweden draußen zusammen mit anderen Menschen feiern. In den Sommermonaten haben sich zahlreiche Festivals etabliert, bei denen man sich trifft, Musik hört und zusammen isst. Auf dem Land gibt es in dieser Zeit eine ganze Menge Spielmannstreffen, in deren Mittelpunkt die schwedische Volksmusik steht.

Die Schweden sind wie die meisten Menschen, die Sitten und Gebräuche werden immer internationaler. Wer bei einer schwedischen Familie zum Abendessen eingeladen ist, kann sich kaum noch blamieren. Wenn er nur daran denkt, danke zu sagen! Das tun Schweden die ganze Zeit.
„Kannst du mir mal das Salz reichen, danke?“
„Bitte!“ (Varsågod)
„Danke!“ (Tack)

Links:
Sweden.se


6.11 Sprache


Schwedisch ist eine der skandinavischen Sprachen und gehört zu den germanischen Sprachen. Wie das Deutsche stammt auch das Schwedische vom Germanischen Sprachzweig der Indogermanischen Sprachfamilie ab. Schwedisch ist Amtssprache in Schweden (allerdings noch ohne gesetzliche Regelung) und in einigen Teilen von Finnland, wo durch ein Sprachgesetz festgelegt ist, dass auf kommunaler Ebene in Gemeinden mit einem gewissen schwedischsprachigen Bevölkerungsanteil neben Finnisch auch Schwedisch Amtssprache ist. In Schweden gibt es aktuell noch kein Gesetz, das Schwedisch offiziell zur Amtssprache machen würde, ist aber in Arbeit.

In Finnland gibt es sowohl mehrsprachige, als auch einsprachig schwedische Gemeinden. Die schwedischsprachigen Kinder werden dort in ihrer Muttersprache unterrichtet. Für die finnischsprachigen Kinder ist Schwedisch in der Schule Pflichtfach. Schweden können sich ohne größere Probleme mit Norwegern und Dänen unterhalten wenn sie sich Mühe geben und langsam sprechen.

Im Mittelalter wurde die schwedische Sprache, beeinflusst durch die Handelsbeziehungen mit der Hanse, sehr stark von norddeutschen Einflüssen geprägt. In der Neuzeit kamen noch Einflüsse aus dem Hochdeutschen hinzu. Während der Herrschaft der Schweden über Norddeutschland, hat das Schwedisch in der norddeutschen Sprache auch seine Spuren hinterlassen. Sie werden in der schwedischen Sprache viele Gemeinsamkeiten mit der Deutschen feststellen, so heißt z. B. Fisch im Schwedischen Fisk oder eine Krawatte heißt Kravatt oder Slips. Eine Unterhaltung mit einem Schweden in seiner Landessprache ist mit Sicherheit schwierig, wenn Sie aber eine Tageszeitung zur Hand nehmen und langsam lesen, dann können Sie mit Sicherheit einige Passagen verstehen. Dabei ist es aber keinesfalls so, dass das Schwedische mit einer früheren Sprachstufe des Deutschen vergleichbar oder gar gleichzusetzen wäre. Seit 4000 Jahre entwickelten sich beide Sprachen getrennt, was zu immer größeren Unterschieden führte.

Links:
Deutsch-Schwedisches-Wörterbuch 


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